Wenn das Gehäuse Ihres Autoschlüssels gerissen ist, die Tasten abgenutzt sind oder sich nicht mehr richtig drücken lassen, ist der Austausch des Gehäuses oft die günstigste und effektivste Lösung. Doch eine zentrale Frage stellt sich: Welches Ersatzgehäuse ist das richtige? Mit so vielen Varianten bei Barttypen, Tastenlayouts und innerer Kompatibilität ist es leicht, das falsche Modell zu kaufen – und dadurch Zeit und Geld zu verlieren.
Dieser Leitfaden erklärt, wie Sie das passende Schlüsselgehäuse für Ihr Fahrzeug identifizieren, um Ihr beschädigtes Gehäuse problemlos auszutauschen oder aufzurüsten.
Schritt 1: Den Schlüsselbart-Typ identifizieren
Eines der wichtigsten Merkmale ist der Schlüsselbart. Selbst innerhalb einer Marke können unterschiedliche Modelle und Baujahre verschiedene Barttypen verwenden. Zwei der häufigsten sind:
HU83 – Häufig bei Peugeot- und Citroën-Modellen. Erkennbar an der geschwungenen Nut auf beiden Seiten.
VA2 – Ähnlich im Aussehen, jedoch mit gerader statt gebogener Nut.
Weitere Typen wie TOY43, TOY47 oder SIP22 werden bei Toyota, Fiat und anderen Marken verwendet. Wenn Sie unsicher sind, hilft der direkte Vergleich mit Referenzbildern.
Tipp: Verlassen Sie sich nicht nur auf die Anzahl der Tasten – der Schlüsselbart ist entscheidend.
Schritt 2: Tastenanzahl und -anordnung überprüfen
Zählen Sie nun die Tasten Ihres Originalschlüssels und prüfen Sie deren Anordnung. Gängige Varianten sind:
2 Tasten: Verriegeln / Entriegeln
3 Tasten: Verriegeln / Entriegeln / Kofferraum
Smart Keys: Komplexeres Layout oder Notfall-Schlüssel
Selbst kleine Unterschiede in der Anordnung können dazu führen, dass die Gummitasten nicht auf die Schalter treffen.
Prüfen Sie außerdem, ob die Tastenmatte im Gehäuse integriert ist oder separat. Auch das beeinflusst die Passform.
Schritt 3: Platzierung der Elektronik prüfen
Beim Austausch des Gehäuses müssen Sie die Platine und meist auch den Transponder-Chip übertragen. Das Ersatzgehäuse muss folgende Punkte erfüllen:
Gleiche Befestigungspunkte und Aussparungen
Platz für die richtige Batterie (z. B. CR1620, CR2032)
Passende Konstruktion für den Klappmechanismus, falls vorhanden
Wenn das Innenlayout nicht passt, sitzt die Platine nicht sicher oder die Tasten funktionieren nicht korrekt.
Zusatztipp: Öffnen Sie den alten Schlüssel vorsichtig und machen Sie Fotos vom Inneren, bevor Sie bestellen.
Schritt 4: Klapp- oder Festschlüssel?
Es gibt zwei Haupttypen:
Klappschlüssel: Der Bart klappt ins Gehäuse und wird per Knopfdruck ausgefahren.
Fester Bart: Der Bart ist dauerhaft sichtbar.
Das Ersatzgehäuse muss zur ursprünglichen Bauart passen – außer Sie planen bewusst eine Umrüstung. Klappschlüssel-Upgrades sind beliebt, benötigen aber zusätzliche Bauteile und etwas mehr Einbauaufwand.
Schritt 5: Kompatibilität mit Fahrzeugmodell prüfen
Viele Gehäuse werden als kompatibel mit bestimmten Fahrzeugmodellen beworben. Achten Sie darauf, dass folgende Angaben enthalten sind:
Marke und Modell Ihres Fahrzeugs
Die Produktionsjahre (z. B. „Peugeot 207 2010–2014“)
Vergleichen Sie trotzdem immer mit Ihrem Originalschlüssel – es gibt oft kleine Unterschiede je nach Baujahr.
Schritt 6: Was im Lieferumfang nicht enthalten ist
Ein Ersatz-Schlüsselgehäuse enthält in der Regel nicht:
Die Platine (muss vom alten Schlüssel übernommen werden)
Den Transponder-Chip
Einen vorgefrästen Schlüsselbart (außer es wird explizit angegeben)
Oft muss die neue Klinge nachträglich gefräst oder die alte wiederverwendet werden.
Das richtige Ersatzgehäuse zu finden muss kein Ratespiel sein. Wer auf den Schlüsselbart, das Tastenlayout und die Innenstruktur achtet, kann sicherstellen, dass alles perfekt passt.
Mit einem neuen Gehäuse lässt sich die Lebensdauer Ihres Schlüssels deutlich verlängern – ganz ohne teuren Komplettaustausch. Eine kurze Kontrolle vorab spart später viel Aufwand und Frust.